LGBTIQ - fehlt da nicht ein H?
Die Regenbogenfarben haben diesen Monat die Firmenlogos dominiert. Mit den Unterschriften der Chefs versprechen diese, dass die Beurteilung der Arbeit niemals anhand der sexuellen Orientierung erfolgen wird. Dies ist ein sehr starkes Zeichen und ein Versprechen, dass die Unternehmen die sog. «Inclusion» und «Equality» sehr ernst nehmen und jeglicher Diskriminierung den Kampf ansagen. Dieser Schulterschluss von führenden Unternehmen ist ein starkes Signal, für welches ich diesen danken möchte.
Die aktuelle Diskussion rund um die UEFA und deren Verbot an die Stadt München, die Allianz-Arena in den Regenbogenfarben zu beleuchten zeigt, dass es noch ein weiter Weg zum Selbstverständnis ist.
Zusätzlich stellt sich mir die Frage, ob mit der Bezeichnung als LGBTIQ nicht auch eine relevante Gruppe ausgeschlossen wird, welche zur Akzeptanz massgeblich beitragen kann – sofern diese sich auch angesprochen fühlt.
Als heterosexuelle Person unterstütze ich wie viele Andere auch das Versprechen ohne Wenn und Aber und trage die Werthaltung dieses Versprechens uneingeschränkt mit. Dennoch werden Heteros nicht aufgeführt und somit ausgeschlossen. Klar kann man jetzt damit argumentieren, dass man den Fokus auf Jene legen möchte, welche leider immer noch diskriminiert werden.
Dennoch möchte ich anregen, in die Kampagne die Heteros bewusst mit einzubinden – warum nicht «LGBTIQH».
Erstens repräsentiert das «H» eine grosse Gruppe an Menschen, welche diese Orientierung lebt, zweitens würde damit effektiv symbolisiert werden, dass es eben nicht darauf ankommt, wie man fühlt und liebt, drittens fühlen sich damit auch die Heteros angesprochen und inkludiert und viertens würden sie damit direkt in die Pflicht genommen.
Heute wirkt es leider so, dass es Heteros (H) gibt und eine LGBTIQ Community. Gilt es nicht eben diesen Graben zu schliessen?
Ich würde mich freuen, wenn man in Zukunft nicht mehr von einer Community sprechen müssten, sondern die Gleichberechtigung zum Selbstverständnis wird und alle angesprochen werden.